Aus einer Zusammenarbeit der Abteilung für Assistenzsysteme und Medizintechnik der Universität Oldenburg unter der Leitung von Prof. Dr.- Ing. Andreas Hein ist das Projekt „Intelligente Bewegungstherapie“, kurz Smart-BT, entstanden, das nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
„Das System funktioniert schon sehr gut, jedoch ist es bisher nicht möglich, die Durchführung der Übungen im häuslichen Setting zu überprüfen und zu korrigieren. Viele Patienten sind deshalb verunsichert und haben Sorge, die Übungen falsch zu machen“, erklärt Eva Schobert, Geschäftsführerin der Herodikos GmbH und angestellte Ärztin in einer Praxis.
Für dieses Problem der App-Nutzer sollen nun im Rahmen von Smart BT innovative Lösung für das Bewegungstraining entstehen. Um die Bewegungen der Patienten zu Hause erfassen und den Patienten individuell unterstützen zu können, setzt das Projektteam auf Videoerfassung und Bewegungsanalyse per Smartphone.
An der Universität wurden bereits zahlreiche medizinische Forschungsprojekte umgesetzt, die mit sensorbasierter Technik arbeiten:
Das Wissen und Know-how aus früheren Studien der Universität Oldenburg sollen nun in das neue Smart-BT-Projekt einfließen.
In Praxis, Klinik und zuhause soll Motion-Tracking (Bewegungserfassung) genutzt werden, um die Diagnostik zu unterstützen und die Therapie in Echtzeit an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Dies kann gelingen, wenn die Bedürfnisse der Nutzer, in diesem Fall Therapeuten, Ärzte und Patienten, kontinuierlich in den Entwicklungsprozess einbezogen werden.
Um einen nutzerzentrierten Entwicklungs- und Designprozess zu gewährleisten, wird das Konsortium von der KIZMO GmbH aus Oldenburg unterstützt. Das Klinische Innovationszentrum für Medizintechnik Oldenburg (kurz KIZMO) ist eine sogenannte Industrie-in-Klinik-Plattform, die durch einen Wettbewerb der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde. Das KIZMO hat bereits in vielen innovativen Medizintechnik-Projekten den Blick auf den Menschen erfolgreich geschärft.
“Eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft kann Innovationen in der Medizintechnik immens beschleunigen”, berichtet KIZMO-Geschäftsführer Dr. Michael Buschermöhle.
“Herodikos hat schon früh Kontakt zum KIZMO aufgenommen und bei der Entwicklung der App von Anfang an einen Blick auf die Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer gehabt. Das sorgt für eine zielgerichtete und effiziente Entwicklung. Wir freuen uns, wenn dadurch die neue Technik schnell und mit hoher Sicherheit den Patienten zugutekommt.”
Auch aktuell sucht Herodikos interessierte Ärzt/innen und Physiotherapeut/innen, die Lust haben, die App in der Praxis oder Klinik zu testen. Über Selektivverträge mit einzelnen Krankenkassen ist eine Vergütung möglich.